Eine ein-
oder beidseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
wird als Gynäkomastie bezeichnet, weil sie äußerlich
einer weiblichen Brust ähnelt. Eine beidseitige Vergrößerung
der Brustdrüsen im Erwachsenenalter kann aufgrund einer leichten
Störung im Hormonstoffwechsel oder nach Einnahme von Medikamenten
und infolge von verschieden Erkrankungen entstehen, Assymetrie kommt
dabei oft vor.
Das Zielorgan – die Brustdrüse – kann in diesen
Fällen mit Hilfe einer speziellen Absaugtechnik sanft und dauerhaft
entfernt werden. In einigen Fällen ist allerdings ein zusätzlicher
kleiner Schnitt oder eine Wiederholung des Prozedere erforderlich
um eine dauerhaft männlich aussehende Brust zu erzielen.
Wie läuft die Operation ab?
Die Operationsdauer beträgt in der Regel eine bis anderthalb
Stunden. Größere Eingriffe können im Einzelfall
auch länger dauern.
|
Das
Fettgewebe und Teile des Drüsengewebes werden mit speziellen
feinen Fettabsaugkanülen mit gekreuzter Absaugtechnik gleichmäßig
und schonend entfernt. Sollten verhärtete, nicht absaugbare
Drüsenanteile vorhanden sein, dann werden diese durch einen
versteckten Schnitt am Rande der Brustwarze entfernt. Die Narbe
ist meist nach einem Jahr kaum noch zu erkennen. |
Bei sehr ausgeprägter Gynäkomastie kann nach der Korrektur
der Fall eintreten, dass die Haut nicht mehr über die neue
Brustkontur passt. Dann wird überschüssige Haut fest an
die neue Brustkontur angelegt.
Üblich ist das Einlegen einer Drainage in das Operationsgebiet
zum leichteren Abfluss von Wundsekret. Zusätzlich dient die
Anlage eines straffen Verbandes zur besseren Fixierung der neuen
Gewebskontur der Brust.
Was für eine Narkose wird angewandt?
Kleinere operative Korrekturen können in Lokalanästhesie
durch Einspritzung eines örtlichen Betäubungsmittels erfolgen.
Bei umfangreicheren Eingriffen kann eine Vollnarkose notwendig sein.
Der Einsatz örtlicher Betäubungsmittel erfordert zusätzlich
ein Beruhigungsmittel (entweder als Tablette oder als intravenöse
Injektion in die Armvene), welches eine Art Dämmerschlaf hervorruft.
Man ist wach, aber entspannt und schmerzunempfindlich. Eventuell
kann bei Manipulation im Operationsgebiet ein Ziehen spürbar
sein.
Bei einer Vollnarkose schlafen Sie während der gesamten Operation.
Vor der Operation klärt ein Narkosearzt (Anästhesist)
die Narkosefähigkeit. Der Anästhesist ist während
der gesamten Operation anwesend und steuert die Narkose.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Leichte Schmerzen und ein Ziehen im Wundgebiet sind in den ersten
Tagen nach der Operation normal. Solche postoperativen Beschwerden
lassen sich durch wirksame Medikamente jedoch gut behandeln. Der
Verband sollte selbstverständlich genau nach Anweisung des
Arztes getragen werden. Hautnähte werden nach Ablauf von etwa
7 bis 10 Tagen entfernt. Schwellungen und Blutergüsse können
am Anfang relativ stark sein. Daher ist es üblich, für
eine oder zwei Wochen kontinuierlich und später einige Wochen
noch nachts einen elastischen Verband anzulegen. Die Schwellungen
gehen in den ersten Wochen meist sehr gut zurück, das endgültige
Ergebnis ist allerdings erst nach Ablauf von mindestens drei Monaten
zu sehen.
An Ihren Arbeitsplatz können Sie in der Regel nach ein bis
zwei Tagen zurückkehren, immer vorausgesetzt, Sie fühlen
sich bereits fit genug. Anstrengende sportliche Aktivitäten
sollten Sie in den ersten drei Wochen meiden. Auch in der Folgezeit
sollten Sie zunächst auf Sport, wobei die Brust leicht verletzt
werden kann, verzichten.
Sonnenbestrahlung Ihrer Narben sollten Sie sechs Monate lang strikt
vermeiden, um die Gefahr von Pigmentstörungen der Haut im Narbenbereich
zu verhindern. Falls eine Sonnenexposition unvermeidlich ist, sollten
Sie Cremes mit maximalem Lichtschutzfaktor verwenden.
Ihr neues Aussehen
Bei richtiger Indikationsstellung und realistischer Erwartung sind
die allermeisten Patienten sehr zufrieden und glücklich mit
der maskulinen Brustkontur als Ergebnis der Operation. Das gute
Ergebnis ist im Allgemeinen dauerhaft. Die Verbesserung des äußeren
Erscheinungsbildes trägt in der Folge auch zu erhöhter
Selbstzufriedenheit und gesteigertem Selbstwertgefühl bei.
Die Kostenfrage
Die operative Behandlung der Gynäkomastie dient im Allgemeinen
zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes, weshalb
die Kosten für die Operation in der Regel von den Krankenversicherungen
nicht übernommen werden.
|